Die Bau- und Immobilienbranche hat viel vor sich. Das Ziel lautet Klimaneutralität. Die Energiekosten sollen nicht explodieren. Wohnraum soll bezahlbar bleiben. Der größte Bayreuther Wohnungsvermieter – die GEWOG – steht damit vor extrem hohen Herausforderungen. Die hat jetzt auch der neue Chef der GEWOG, Jürgen Kastner, vor sich:
„Klimaneutralität steht ganz obendrauf. Die Dekarbonisierung des Wohnungsbestandes – eine riesige Herausforderung. Ich glaube aber, dass das der richtige Ansatz ist. Denn unabhängig vom bezahlbaren Wohnraum müssen wir versuchen die zweite Miete in den Griff zu bekommen. Die definiert sich vor allem über Heiz- und Warmwasserkosten.„
Dafür fährt die GEWOG jetzt die Strategie, Energiequellen einzubauen, die in Zukunft auch schnell wieder austauschbar sind, sagt Kastner weiter. Denn das Thema Nebenkosten hänge immer mit Förderungen von Bund, Ländern und Kommunen ab, die sich immer wieder anders verlagern.
Während die GEWOG viel neu baut, um dem Wohnungsmangel entgegenzusteuern, muss sie außerdem ihren Ursprungsbestand aus den 50er-Jahren energetisch umrüsten. Und am Ende sollen die Mieten weiterhin 20 bis 30 Prozent günstiger sein, als aktuell auf dem freien Wohnungsmarkt. In der Justus-Liebig-Straße steht deshalb aktuell eine Großmodernisierung an.
„Weil wir zukünftig versuchen müssen und werden, diese Wohnungen seriell zu modernisieren, die Baustoffe zu verändern, weg vom Polystyrol, also weg von Baustoffen, die mit fossilen Grundstoffen erzeugt worden sind, hin zu klimaneutralen Baustoffen. Holz ist ein sehr guter Stoff zum Beispiel, weil er schon im Einbau CO₂ gespeichert hat.„
Die GEWOG vermietet in Bayreuth 3.800 Wohnungen, jeder achte Mieter wohnt damit in einer GEWOG-Wohnung.
Das Interview mit Jürgen Kastner:
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