Der Teenager-Star aus dem Filmklassiker «Cinema Paradiso», Marco Leonardi, erhält auch mehr als 30 Jahre nach dem Kinostart des Kult-Streifens noch Fanpost für diese Rolle. «Bis heute bekomme ich liebevolle Nachrichten für Toto aus der ganzen Welt, sogar aus Russland und Arabien», sagte der italienische Schauspieler am Rande der Hofer Filmtage. Der heute 52-Jährige hatte in dem Meisterwerk von Giuseppe Tornatore aus dem Jahr 1988 das jugendliche Ich des Helden, Salvatore «Toto» di Vita, gespielt. Leonardis neuer Film «Il mio posto e qui» hatte auf den Hofer Filmtagen diese Woche Deutschland-Premiere.
Die Rolle habe ihm international Erfolg beschert. So habe er Anfang der 1990er deswegen Hollywood-Regisseur Robert Rodriguez kennengelernt, als er gerade in Mexiko drehte. «Ans Set kam ein junger Typ, der den Schauspieler aus „Cinema Paradiso“ kennenlernen wollte.» Später trat Leonardi in dessen Actionfilm «Irgendwann in Mexico» (2003) auf. «Um ehrlich zu sein: Ich hätte niemals gedacht, dass der mal Karriere macht. Ich hätte nie gedacht, dass er es in Hollywood schafft», sagte Leonardi über Rodriguez.
Leonardi über seinen neuen Film: «Es war ein Traum eine Rolle wie Lorenzo spielen zu dürfen: ein Homosexueller während des Zweiten Weltkriegs.» Auch hier habe «Cinema Paradiso» noch eine Rolle gespielt: «Als ich Enrico im Film küssen musste, war das nicht gut gespielt. (…) Ich sagte zu dem anderen Schauspieler: „Ich bin nicht schwul, du bist nicht schwul. Wir küssen uns, wir müssen uns ein wenig selbst verlieren.“ Zu mir selbst sagte ich: „Okay Marco, du musst diesen Mann mit derselben Liebe anschauen wie Toto seine Elena in Cinema Paradiso. Rufe diese romantische Attitüde von Toto hier wieder ab.“ Ich habe dieses Gefühl zu Enrico zurückgebracht und jeder am Set staunte, weil es nun perfekt war.»
Cinema Paradiso erzählt die Geschichte der Menschen in einem Dorf auf Sizilien von den 1940er bis in die 1980er Jahre. Im Mittelpunkt steht ein Kino und dessen blinder Vorführer, dem der Held des Filmes zur Hand geht.
Quelle: dpa