Kosovos Nationalspieler Elvis Rexhbecaj vom FC Augsburg hat auch nach der Wertung des abgebrochenen Nations-League-Spiels in Rumänien den Rückzug seiner Auswahlmannschaft als wichtiges Zeichen hervorgehoben. Dass man nun nachträglich verloren habe, «das war uns egal», sagte der 27-Jährige. «Wir wollten einfach ein Zeichen setzen, dass wenn so was passiert, egal wo im Stadion, dass man gegen so etwas angehen muss.»
Die vom Deutschen Franco Foda trainierten Kosovaren waren in der Nachspielzeit der Partie vor einer Woche in Bukarest beim Stand von 0:0 geschlossen vom Feld gegangen. Das Team fühlte sich laut Berichten von rumänischen Fans provoziert, die auf den Tribünen «Serbien»-Schlachtrufe angestimmt haben sollen.
Das Spiel wurde von der Europäischen Fußball-Union mit 3:0 für Rumänien gewertet. Die Gastgeber müssen wegen rassistischen und diskriminierenden Verhaltens ihrer Fans das nächste Heimspiel aber vor leeren Rängen austragen. Außerdem wurden mehrere Geldstrafen in Höhe von insgesamt 128.000 Euro verhängt.
«Solche Leute haben nichts mehr verloren, weder im Stadion und noch generell im privaten Leben. So etwas hat nirgendwo etwas verloren», sagte der Mittelfeldspieler des Fußball-Bundesligisten, «man muss nicht immer sagen im Fußballstadion, weil das gehört sich einfach nicht. Wir sind alles Menschen».
Rumänische Medien behaupteten, dass die Fans im Stadion von kosovarischen Spielern provoziert worden seien. Die Kosovaren fühlen sich wiederum durch die «Serbien»-Schlachtrufe an die von serbischen Sicherheitskräften verübten Massaker an Kosovaren im Kosovo-Krieg erinnert.
Bereits im September 2023 war es in Rumänien zu ähnlichen Vorkommnissen gekommen, damals ging die Mannschaft ebenfalls in die Kabine, kam aber zurück. Dass man auf den Platz gegangen sei, war ein großer Fehler, sagte Rexhbecaj. «Dieses Jahr haben wir uns gesagt, wenn was passiert, gehen wir vom Platz und das haben wir gemacht. Dann hat es auch keinen Sinn mehr zu spielen, wenn solche Rufe kommen.» Man habe ein «klares Zeichen gesetzt, dass es so nicht mehr weitergeht».
Quelle: dpa