Ein Amokläufer, der plötzlich in einer Schule auftaucht und eine Geisel mit einer Waffe bedroht. Wie reagiert man da in Sekundenbruchteilen als Polizeibeamter? Schießen? Oder nicht schießen? Mit so einer Stresssituation umzugehen, war das Ziel der über zweistündigen Polizei-Übung in der Bayreuther Fachoberschule. Rainer Erfurt, Sprecher der Polizei Oberfranken:
„Unsere Übungsleiter haben unseren Beamten hier verschiedene Szenarien vorgegeben. Sie müssen beim Eintreffen entsprechend handeln, agieren. Ziel muss es sein, den Täter hier zu finden, zu binden und handlungsunfähig zu machen.„
Einsatzleiter Martin Prechtl zieht eine positive Bilanz:
„Ich bin sehr stolz auf meine Kollegen. Wir machen das ja als Zusatzleistung. Wir haben ja unseren ganz normal, alltäglichen Dienst, und so eine Vorbereitung dauert bis zu einem Jahr und ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Meine Kollegen hier sind teilweise im Dienst, teilweise kommen sie aus der Freizeit, um üben zu können. Uns ist es ganz wichtig, die Bürger von Bayreuth zu schützen, und deswegen müssen wir auch solche Übungen durchführen, um für den hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall gewappnet zu sein.“
Lob gab es auch von einem überregionalen Experten-Team, das den Einsatz vor Ort mitverfolgt hatte.
Lehrerinnen und Lehrer der FOS/BOS waren heute das erste Mal als Statisten dabei. Die Polizisten, die an der Übung teilnehmen, haben erst am Morgen – wie bei einem echten Einsatz – Bescheid bekommen, wohin sie müssen. Die umliegenden Anwohner und Firmen wurden aber schon vorher informiert.
Die Übung wird am Freitag (6.9.) übrigens nochmal wiederholt, damit auch andere Beamte lernen, mit einer derartigen Stresssituation umzugehen.