Der VfL Wolfsburg hat durch einen späten Treffer eine weitere Niederlage in der Fußball-Bundesliga abgewendet. Die Niedersachsen kamen gegen den FC Augsburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und müssen weiter auf ihren ersten Heimsieg in dieser Saison warten. Nach einer glanzlosen Partie rettete Mohammed Amoura mit seinem zweiten Saisontreffer (82. Minute) Wolfsburg das verdiente Remis. Phillip Tietz (34. Minute) hatte zuvor eine der wenigen Chancen zur FCA-Führung genutzt.
Augsburg dehnte seine saisonübergreifende Krise in der Ferne aus und wartet seit mehr als sieben Monaten auf einen Auswärtserfolg. Bei den Niedersachsen hatte der FCA zuletzt im März beim 3:1 auswärts über einen Sieg gejubelt.
Die Heimfans unter den 22.654 Zuschauer in der Volkswagen-Arena, die unter der Woche Schauplatz der zweiten Verhandlungsrunde zwischen dem kriselnden VW-Konzern und der Gewerkschaft IG Metall war, hielten sich mit Botschaften diesbezüglich zurück. Die Unruhe rund um den Auto-Konzern war nicht spürbar, auf den Rängen blieb es ruhig.
Ähnlich ruhig blieb es zunächst sportlich. Nach einem tempoarmen Spielbeginn sorgte Tiago Tomas mit seinem Abschluss nach 18 Minuten für den ersten zaghaften Torversuch für den VfL. Doch der zentrale Schuss stellte für Augsburgs Torwart Nediljko Labrovic kein Problem dar.
Für Diskussionen sorgte dann ein Schuss von Ridle Baku im Strafraum. Dabei konnte FCA-Verteidiger Dimitrios Giannoulis seine Hand nicht mehr rechtzeitig wegziehen. Der Video Assistant Referee (VAR) schaltete sich ein. Ein Strafstoß gab es nicht.
Komplett überraschend nutzte Tietz dann ein Abstimmungsproblem zwischen VfL-Torwart Kamil Grabara und Innenverteidiger Denis Vavro aus und traf zur Führung – die war zu dem Zeitpunkt angesichts der Spielanteile schmeichelhaft. Der Slowake Vavro hatte zu sehr auf seinen Kollegen im Tor vertraut, Grabara wiederum war weit aus dem Tor herausgekommen. Tietz erreichte den Ball zuerst, umkurvte den machtlosen Torhüter und erzielte aus spitzem Winkel das 1:0.
Beide Vereine einte, dass sie innerhalb der vergangenen Tage die kriselnden Dortmunder besiegt hatten. Augsburg setzte sich zuletzt in der Liga gegen den BVB mit 2:1 durch, die Niedersachsen warfen die Schwarz-Gelben aus dem DFB-Pokal. Augsburg hatte in Schalke 04 einen anderen Ruhrpott-Club im Wettbewerb gestoppt und war in die nächste Runde eingezogen.
Der Rückendwind der Pokalerfolge war beiden Teams nicht anzumerken in einer ereignisarmen Partie. Dabei blieb es auch in der zerfahrenen zweiten Hälfte. Zunächst jubelte der Anhang der Wölfe über das Comeback von Offensivspieler Lukas Nmecha, der zum ersten Mal seit März wieder im Kader stand und in der 80. Minute eingewechselt wurde. Dann jubelten die Heimfans ein weiteres Mal, als Amoura sehenswert ins obere rechte Eck abschließt.
Quelle: dpa