Er war als bundesweit beachtetes Pilotprojekt gestartet – im kommenden Jahr fährt der autonome Elektrobus im niederbayerischen Bad Birnbach aber vorerst nicht mehr.
Der Hersteller der Fahrzeuge, EasyMile, habe den Projektpartnern mitgeteilt, dass sich das Unternehmen im Laufe des kommenden Jahres auf den Bereich Logistik konzentrieren werde, teilte das Landratsamt Rottal-Inn mit. Damit stünden Mitarbeiter der Firma, wenn überhaupt, nur noch sehr eingeschränkt für die Elektrobusse zur Verfügung – was wiederum einen sicheren Betrieb der Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr unmöglich mache.
Die letzten autonomen Elektrobusse in der Gemeinde sollen deshalb laut Landratsamt an Silvester fahren – ein abruptes Ende des 2017 als deutschlandweites Leuchtturmprojekt gestarteten Betriebs. Zunächst war nur ein Fahrzeug im Ortskern unterwegs, seit Mai 2022 waren es drei selbstfahrende Elektrobusse, die auch den außerhalb gelegenen Bahnhof mit der Gemeinde verbanden.
Das Angebot sei «vor Ort sehr gut angenommen» worden, teilte das Landratsamt mit. Von Oktober 2017 bis September 2024 seien mehr als 110.000 Fahrgäste mit den selbstfahrenden Bussen befördert worden. Die Bahnverbindung nach Bad Birnbach sei dadurch «ein gutes Stück attraktiver» gemacht worden.
Ganz ohne Begleiter, sogenannte Operatoren, an Bord kamen die autonom fahrenden Busse aber wegen rechtlicher Vorgaben nie aus. Dies sei als nächster Schritt geplant gewesen, teilte das Landratsamt mit. Die Vorbereitungen dafür hätten schon begonnen.
Das vorläufige Ende der Fahrten bedeute aber nicht zwingend das endgültige Aus des Projekts, teilte das Landratsamt mit. Um die Frage der Finanzierung zu klären, hoffe man auf neue Förderprojekte und -gelder aus dem Bundesverkehrsministerium – irgendwann «in den nächsten Monaten».
Zwischen Bahnhof und Ort sollen auch nach den vorerst letzten Fahrten der autonomen Fahrzeuge Busse fahren – in einem ersten Schritt hätten sich der Landkreis, die Gemeinde und die DB-Tochter Ostbayernbus als Betreiber immerhin auf Fahrten bis Ende März verständigt.
Quelle: dpa