Das bayerische Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt hat dieses Jahr wieder viel zu tun: Mit 60.000 bis 70.000 Briefen sei die Flut an Weihnachtspost heuer ähnlich groß wie in den Vorjahren, berichtet die ehrenamtliche Leiterin Rosemarie Schotte. Alle Briefe werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern beantwortet.
Ein besonderer Wunsch heuer kam nach Angaben von Schotte von einem Kind, das sich eine Hebehilfe für seine Oma wünschte, damit die Großmutter die Enkel noch hoch heben und in die Badewanne heben kann.
Neben Wunschzetteln mit materiellen Wünschen kämen ebenfalls viele Briefe mit Wünschen nach weniger Krieg, Hungersnot und Umweltproblemen auf der Welt, sagte Schotte. Die Kinder bekämen schließlich mit, was auf der Welt passiere.
Manche Briefe seien wohl eher von den Eltern initiiert und geschrieben, vermutet Schotte. «Aber das ist nicht schlimm, denn es zeigt, dass in den Familien über die Probleme auf der Welt gesprochen wird.»
Andere Briefe erzählen laut Schotte von Problemen im persönlichen Umfeld der Kinder wie Tod von Angehörigen oder Familienstreitigkeiten. Und wieder andere Kinder wünschten sich, ihre Schulleistungen zu verbessern oder nicht mehr gemobbt zu werden. Für solche Briefe nimmt sich das Postteam bei der Antwort besonders viel Zeit.
Das Weihnachtspostamt in dem kleinen Dorf Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart) etwa 20 Kilometer nördlich von Würzburg ist eine von mehreren sogenannten Weihnachtspostfilialen in Deutschland.
Es existiert seit 1986. Damals trudelten jedes Jahr nur etwa 3.500 Briefe ein. Inzwischen kommen Briefe aus etwa 130 Ländern von allen Kontinenten der Welt. Dieses Jahr wurde die Filiale am ersten Advent mit dem Liedermacher Rolf Zuckowski als Ehrengast eröffnet.
Quelle: dpa