Prägendes Bild im Fichtelgebirge sind heute die vielen Fichtenwälder. Vor 20 Millionen Jahren sah das Fichtelgebirge aber noch ganz anders aus. Das haben nun Funde aus einem Vulkankrater bei Selb ergeben. Für viele dürfte ja schon mal die Info neu sein, dass es bei Selb und in der nordöstlichen Oberpfalz Vulkane gab. Und deren Explosionen haben vor 20 Millionen bzw. dann nochmal vor 300.000 Jahren ihre Spuren hinterlassen. Entstanden sind sogenannte Maare, also Vulkanlöcher, die mit Wasser gefüllt waren. Diese Naturkatastrophen erweisen sich heute als Glücksfall für die Forschung, wie es vom Landesamt für Umwelt heißt. Denn bei Selb haben Wissenschaftler aus dem Krater fossilen Pollen entnehmen können. Und aus dem lässt sich ablesen, wie der Ur-Wald im Fichtelgebirge aussah: Erst besiedelt mit Farnen, dann kamen Ulmen, heute exotische Hickory Bäume und erst danach ein Mischwald. Direkt am wassergefüllten Vulkankrater wuchs damals ein Sumpfwald mit Zypressen und sogenannten Gagelsträuchern – also schon komplett anders als heute.
red