Das tote Mädchen in Wunsiedel: Reaktionen und neue Erkenntnisse

06. April 2023 , 15:23 Uhr

Der Fall bewegt die ganze Region. In einer Jugendhilfeeinrichtung in Wunsiedel ist ein zehnjähriges Mädchen offenbar getötet worden.

Im Rahmen der Ermittlungen führen die Kräfte der Sonderkommission umfassende Befragungen und Überprüfungen auch im sozialen Umfeld des Opfers durch. Außerdem werden alle Personen überprüft, die sich vor und zur Auffindezeit des Leichnams in dem Gebäude der Einrichtung aufgehalten haben. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich jemand unberechtigt von außen Zutritt zur Einrichtung verschafft hat.

Entgegen kursierender Medienberichte stellen die Ermittler klar, dass sich derzeit kein konkreter Tatverdacht gegen eine oder mehrere Personen richtet. Folglich befindet sich auch kein Beschuldigter in Gewahrsam. Des Weiteren können die Kriminalbeamten Mutmaßungen hinsichtlich eines möglichen Sexualdeliktes derzeit nicht bestätigen.

Die Stadt Wunsiedel steht auf jeden Fall unter Schock:

Manfred Söllner, zweiter Bürgermeister von Wunsiedel kann es auch nicht fassen:

Er denkt natürlich auch an die Mitarbeiter und Bewohner der Jugendhilfeeinrichtung

Um den Fall zu klären, hat die Polizei die Soko „Park“ gegründet. Die ermittelt jetzt in alle Richtungen, sagt Staatsanwalt Matthias Goers:

Mittlerweile haben sich auch bayerische Landespolitiker geäußert. Innenminister Joachim Herrmann betont, dass möglichst schnell geklärt werden müsse, wer an der Tat beteiligt gewesen ist und welche Hintergründe es dafür gegeben hat. Die Tat habe ihn zutiefst bestürzt und fassungslos zurückgelassen. Herrmann sei mit seinen Gedanken bei den Hinterbliebenen. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf war heute (6.4.) Nachmittag persönlich in Wunsiedel. Die CSU-Politikerin spricht den Angehörigen ihr tiefes Mitgefühl aus. Niemand könne diese unfassbare Tragödie in Worte fassen und begreifen, sagt Scharf.

Der Träger des oberfränkischen Kinderheims will mit Hilfe eines Krisenstabs das Geschehen aufarbeiten. Die jungen Bewohner aus der Jugendhilfeeinrichtung in Wunsiedel brauchten in dieser Situation vertraute Menschen, die sich weiterhin um sie kümmerten, teilt die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) mit.

In dem Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel werden nach Angaben des Trägers etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Das Personal des Hauses besteht aus ebenfalls etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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