+++UPDATE 18:00 +++
Der Prozess ist für heute erstmal beendet.
Nach der riesig langen Anklageschrift, die heute verlesen wurde, haben die Verteidiger Anträge gestellt. Die haben sich auf einen Aussetzungsantrag geeinigt – mehr oder weniger. Das heißt, die Verhandlung, wird auf den 16. Juni, also übermorgen, verschoben. Dazu kommt noch von einer Verteidigerseite der Antrag auf Befangenheit gegen den Richter. Bis das geklärt ist, dauert es noch eine Weile.
Außerdem warf die Staatsanwaltschaft der mutmaßlichen Bande «mafiöse Strukturen» vor. So seien die Aufgaben innerhalb der Bande genau verteilt gewesen sein, man habe sich auch hocharbeiten können vom «Logistiker» zum «Sprenger».
+++UPDATE 15:30 ++++
Rund 4 1/2 Stunden hat es gedauert, bis die Anklageschrift vollständig verlesen wurde. Zwischendrin hat es kleine Pausen gegeben. Jetzt wird abgewartet, welche Anträge gestellt werden. Wir der Prozess an der Stelle weitergehen oder doch vertagt? Insgesamt sind über 200 Gerichtstermine angesetzt, 2026 soll das Urteil fallen. Ob das allerdings in diesem Zeitplan bleibt, ist noch unklar.
Der niederländischen Bande werden rund 30 Straftaten in mehreren Bundesländern vorgeworfen. Darunter auch Taten in Oberfranken. Die Bande soll über 3 Millionen Euro erbeutet und Schaden in Höhe von 5,5 Millionen Euro angerichtet haben.
+++ UPDATE 12:30 +++
Die ersten beiden Starttermine sind wegen zu großer, kurzfristig eingereichter Akte abgebrochen worden. Seit 9 Uhr heute läuft jetzt dritte Anlauf des Prozesses – allerdings ist auch bis jetzt noch nicht viel passiert. Wie für das Gericht üblich, wurden zuerst alle Beteiligten, das heißt: die 16 Angeklagten, ihre jeweils mindestens zwei Anwälte, die Dolmetscher und auch die Staatsanwaltschaft vorgestellt. Da hier außergewöhnlich viele Menschen beteiligt sind dauert das Ganze auch ziemlich lange. Im Anschluss wurde dann das erste Mal die komplette Anklageschrift von der Staatsanwaltschaft verlesen. Also alles, was den Angeklagten vorgeworfen wird. Das hat erstmal den kompletten Vormittag in Anspruch genommen.
Allein das hatte bei den vorherigen Startterminen nicht vollständig funktioniert.
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Dritter Startversuch des Mega-Geldautomatensprenger-Prozesses. In Bamberg geht es heute (24.6.) erneut los in der Sporthalle auf dem Gelände der Bundespolizei. An dem Mammut-Prozess sind 16 Angeklagte, insgesamt 30 Rechtsanwälte und mehrere Dolmetscher beteiligt. Eigentlicher Prozessauftakt ist bereits im April gewesen. Mehrere Anträge der Verteidiger haben den Prozess bereits zweimal verzögert. Rechtsanwalt Jochen Kaller rechnet auch heute wieder mit einem frühzeitigen Abbruch.
„Am Donnerstag ist uns ein Stick mit umfangreichen Akten zugekommen, weit über drei Gigabyte. So wie ich die auswärtigen Kollegen verstanden habe, haben die die Akte bis heute gar nicht bekommen. Ich denke, die meisten Verteidiger werden reagieren, wie am ersten Tag und die Aussetzung beantragen und ich rechne auch damit, dass das Verfahren dann ausgesetzt werden muss.“
Die Angeklagten sollen über einen Zeitraum von drei Jahren überall in Deutschland, auch hier in Oberfranken, Geldautomaten von Banken gesprengt, über drei Millionen Euro erbeutet und insgesamt über fünf Millionen Schaden angerichtet haben. Für den Prozess am Bamberger Landgericht sind über 70 Verhandlungstage angesetzt.
red