Hilfe für Inselstaat

Erdbeben in Vanuatu: Sorge vor Krankheiten wächst

22. Dezember 2024 , 14:33 Uhr

Nach dem heftigen Erdbeben in Vanuatu droht nun die nächste Katastrophe: Krankheiten könnten sich ausbreiten. Hunderte Touristen sind bereits ausgeflogen worden.

Nach dem heftigen Erdbeben im Südpazifik vor knapp einer Woche warnen Helfer vor einer möglichen Gesundheitskrise im Inselstaat Vanuatu. Rund 20.000 Menschen haben nach Einschätzung von Nothelfern keinen Zugang zu sauberem Wasser, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete. «Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, Wassertransporte für diese Gebiete zu organisieren und so eine zweite Katastrophe zu verhindern, nämlich einen Ausbruch von Durchfallerkrankungen», sagte Brecht Mommen, der für die Hilfsorganisation Unicef in Vanuatu arbeitet, zu AAP. 

Indes erschütterte in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) erneut ein Beben den Inselstaat östlich von Australien. Die US-Erdbebenwarte USGS meldete eine Stärke von 6,1. Informationen über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Die Hilfsarbeiten vor Ort laufen seit dem großen Beben vor knapp einer Woche weiter. Das Rote Kreuz berichtete, es verteile Hilfspakete an Betroffene. «Zu den Hilfsgütern gehören unter anderem Küchensets mit Kochtöpfen und Utensilien, die Familien beim Zubereiten von Mahlzeiten unterstützen, sowie Planen, die als vorübergehender Schutz dienen», hieß es auf X. 

Was war geschehen

Am Dienstag war Vanuatu von einem heftigen Erdbeben der Stärke 7,3 erschüttert worden. Die US-Erdbebenwarte USGS ortete das Beben etwa 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Port Vila. Im Internet veröffentlichte Videos und Fotos zeigen dort schwerbeschädigte Gebäude und Fahrzeuge. Auch Nachbeben trafen die Region.

Informationen über die Zahl der Todesopfer gehen weiterhin auseinander. Australische Medien meldeten zuletzt, die Zahl sei auf mindestens 16 gestiegen. Rund 200 Menschen wurden laut Unicef verletzt. Etwa 1.000 Menschen müssten Schätzungen zufolge ihre Häuser verlassen, wie der australische Sender 7news berichtete. 

Hilfe aus dem Ausland

Bisher habe Australien rund 9,5 Tonnen Hilfsgüter verschiedener Organisationen ins Land geflogen, hieß es weiter. Der Flughafen in Vanuatus Hauptstadt Port Vila plane den regulären Flugbetrieb wieder zu öffnen, was Hilfsmaßnahmen erleichtern würde. Hunderte Touristen konnten Medienberichten zufolge bereits ausgeflogen werden. Allein nach Australien kehrten seit dem Erdbeben 570 Menschen zurück. 

Vanuatu mit seinen rund 330.000 Einwohnern besteht aus rund 80 Inseln und liegt knapp 1.800 Kilometer östlich von Australien. Der Südseestaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

17.12.2024 Erhebliche Schäden in Vanuatu nach Erdbeben im Südpazifik Die Inselgruppe Vanuatu liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Immer wieder ereignen sich hier Erdbeben. Das jüngste hat eine Stärke von 7,3 - auch die Hauptstadt ist betroffen. 18.12.2024 Erdbeben im Pazifik: Hilfe aus dem Ausland für Vanuatu Ein heftiges Erdbeben erschüttert den Inselstaat Vanuatu. Mindestens 14 Menschen kommen ums Leben. Das gesamte Ausmaß der Zerstörung ist noch unklar, aber Vanuatus Nachbarländer kommen zu Hilfe. 23.12.2024 Mann in Australien soll fast 100 Kängurus erschossen haben Der Fund liegt schon mehrere Wochen zurück. Nun gelang der Polizei eine Festnahme. 23.12.2024 Australischer Tennisspieler Max Purcell vorläufig gesperrt Im Tennis gibt es den nächsten Dopingfall. Max Purcell gibt einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln zu. Der australische Profi begibt sich freiwillig in eine vorläufige Sperre.