Angriff auf Israels Konsulat

Ermittler: Gaza-Krieg war Treiber von Täter-Radikalisierung

14. März 2025 , 14:07 Uhr

Ein 18 Jahre alter Österreicher fährt nach München, schießt auf das israelische Konsulat und wird erschossen. Die Ermittler äußern sich nun zum Motiv des Angreifers.

Nach Ansicht der Ermittler war der Krieg im Gazastreifen ein Treiber der Radikalisierung des Schützen beim Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München. Der 18 Jahre alte Österreicher habe sich als Muslim benachteiligt und ungerecht behandelt gefühlt, sagte Gabriele Tilmann, Leitende Oberstaatsanwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft München, in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Krieg in Gaza sei für ihn ein weiteres Zeichen der ungerechten Behandlung und Unterdrückung von Muslimen gewesen – und ein «Katalysator» für seine Radikalisierung.

Der junge Mann habe sich vor dem Angriff auf das Konsulat mit einem Gewehr im September 2024 immer häufiger im Internet mit Inhalten mit Bezug zum Krieg in Gaza beschäftigt. Letztlich habe sich der 18-Jährige in eine israelfeindliche, ideologische Fixierung hineingesteigert und sich das Konsulat als Ziel ausgesucht. Das seien zumindest die Erkenntnisse der Ermittler zu dem beim Polizeieinsatz erschossenen Angreifer. «Der Täter ist tot, wir können ihn nicht mehr fragen», sagte Tilmann.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober 2023 in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Seither wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde fast 50.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die unabhängig nicht überprüfbaren Zahlen unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

Quelle: dpa

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