A9 / Bayreuth / Schnaittach. Ein 65-jähriger Autofahrer lieferte sich am Freitagnachmittag ein waghalsiges Rennen mit der Polizei. Nachdem der Mann zwei Unfälle verursacht hatte, nahmen ihn Beamte der Verkehrspolizei Bayreuth in Mittelfranken fest.
Am Freitagnachmittag, gegen 15 Uhr, fuhr ein 5er BMW aus dem Zulassungsbereich Vogtland auf der Autobahn A9 in Richtung Süden. Im Bereich Bayreuth geriet das Fahrzeug ins Visier einer Streife der örtlichen Verkehrspolizei und sollte einer Kontrolle unterzogen werden. Damit war der Mann am Steuer nicht einverstanden und drückte aufs Gas. Mit teilweise weit über 200 km/h raste das Fahrzeug weiter in Richtung Süden. Zwischen den Ausfahrten Trockau und Pegnitz kam es dann zu einem Unfall. Ein rumänischer Pkw und ein spanischer Sattelzug wurden durch die Fahrmanöver des BMW in einen Zusammenstoß verwickelt. Auch ein Kleinwagen aus der nahen Oberpfalz kam dabei zu Schaden. Durch großes Glück erlitt nur dessen Fahrerin leichte Verletzungen bei dem Unfallgeschehen. Die 41-jährige Frau musste zur ambulanten Behandlung kurzzeitig in ein Krankenhaus. Den entstandenen Sachschaden schätzt man auf insgesamt rund 15.000 Euro.
Die Fahrt des BMW war hier jedoch noch nicht zu Ende. Unbeeindruckt durch die Zusammenstöße der drei Fahrzeuge raste der Fahrer weiter nach Mittelfranken. Unterdessen hatte die Polizei über ihre Einsatzzentralen in Bayreuth und Nürnberg weitere Streifen zur Unterstützung geschickt und ein Polizeihubschrauber war in der Luft. Die Anschlussstelle Schnaittach sollte schließlich das Verhängnis des Rasers sein. Beim Verlassen der Autobahn unterschätzte er offenbar seine eigene Geschwindigkeit und prallte in der Kurve der Ausfahrt gegen ein Schild. Ab jetzt war sein Auto nicht mehr fahrtüchtig. Nach erfolgter Festnahme durch Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Bayreuth stellte sich heraus, der Mann hatte keine gültige Fahrerlaubnis und war offensichtlich unter Alkoholeinfluss am Steuer gesessen. Wohl Grund genug für den 65-jährigen Sachsen aus Klingenthal, die Flucht vor der Polizei zu ergreifen. Er selbst erlitt offenbar durch seinen Unfall in der Autobahnausfahrt leichte Verletzungen. Ein Rettungshubschrauber holte den Mann neben der Autobahn ab und brachte ihn in eine Klinik. Sein Fluchtfahrzeug wurde beschlagnahmt und abgeschleppt.
Der 65-jährige Sachse hatte sich auf seiner Polizeiflucht wegen zahlreicher Delikte strafbar gemacht. Er muss sich nun wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Verbotenem Kraftfahrzeugrennen, Unfallflucht und Fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Hinzu kommt das Fahren ohne Fahrerlaubnis und die Gefährdung des Straßenverkehrs unter Alkoholeinfluss. Von zivilrechtlicher Seite dürfte der 65-Jährige wohl zudem einige Forderungen zu erwarten haben. Nach Abschluss der Sachbearbeitung wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.
red