Die Bayreuth Tigers sind insolvent. Das ist jetzt offiziell in einer Mitteilung von Geschäftsführer Matthias Wendel bestätigt. Die letzten Pfändungen der Spieltageseinnahmen haben wohl diesen Schritt ausgelöst. Vergangenen Sonntag hat der EHC die Tageseinnahmen pfänden lassen, so Wendel. Dies wäre zwar nicht der ausschlaggebende Punkt für die Insolvenz, aber habe erheblich zur endgültigen Entscheidung beigetragen. Desweiteren entschuldigt er sich in dem Pressestatement. Es wurden Fehler von seiner Seite gemacht, die letzten Endes nicht mehr zu reparieren waren, schreibt er. Scheinbar habe er sich der Mannschaft heute erklärt und für die Entwicklung entschuldigt.
Das gesamte Pressestatement von Wendel:
Auf Grund der Vorkommnisse der letzten Wochen und Tage sind die Bayreuth Tigers gezwungen gewesen, Insolvenz anzumelden.
Die maßgeblichen Schwierigkeiten begannen mit der Pfändung der Spieltags-Einnahmen am Freitag, dem 12.01.2024, durch ein ehemaliges Mitglied des Beirates der GmbH und setzen sich am vergangenen Sonntag, dem 21.01.2024, fort, durch die komplette Pfändung der Tageseinnahmen seitens des Stammvereins EHC Bayreuth, die Tigers e.V.
Damit war, nach ausdrücklicher Zusage des zweiten Vorstandes Christian Weiß deswegen nicht zu rechnen, da er ausdrücklich erklärt hatte, von einer solchen Maßnahme bis zum heutigen Tag, an welchem ein gemeinsamen Besprechungstermin stattfinden sollte, Abstand zu nehmen.
Die am vergangenen Sonntag durchgeführte Pfändung sah zudem vor, alle zukünftigen Einnahmen der Spieltage zu pfänden.
Dies war sicherlich nicht der ausschlaggebende Punkt, allerdings ein wichtiger Mosaikstein im Rahmen der in den letzten Wochen geführten Gesprächen mit diversen Gläubigern.
Abschließend gilt es von meiner Seite festzustellen, dass Fehler von mir gemacht wurden, die letzten Endes nicht mehr zu reparieren waren.
Ich bedauere zu tiefst die Entwicklung und die heute getroffene Entscheidung. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf eine charakterstarke Mannschaft, der ich heute, mit einem Blick in enttäuschte und leere Gesichter, die Angelegenheit erläutern musste. Gleiches gilt für meine in den letzten Jahren gewonnenen Werbepartner und auch den Fans, die mich noch am letzten Sonntag bestärkten, in jedem Falle durchzuhalten.
Abschließend kann ich mich nur noch einmal für diese Entwicklung entschuldigen.
Das Training heute Vormittag ist abgebrochen worden. Einige Spieler sollen ihre Sachen gepackt und das Stadion verlassen haben.
Was bedeutet das alles für den weiteren Spielbetrieb? Wird am kommenden Wochenende eine Bayreuther Mannschaft auf dem Eis stehen? Das ist, Stand jetzt, nicht geklärt. Es kommt hauptsächlich auf den Insolvenzverwalter an, der jetzt erstmal die finanzielle Situation checkt. Was in Theorie für die Fortsetzung des Spielbetriebes spricht, ist, dass dann die Spieler-Gehälter gesichert wären. Denn in solchen Fällen zahlt die Agentur für Arbeit ein Insolvenzausgleichsgeld – maximal für die nächsten drei Monate. Auf der Homepage des Deutschen Eishockey-Bundes heißt es nur, dass alle Beteiligten im Austausch sind und die nächsten Schritte und die Konsequenzen für den Spielbetrieb besprechen.
red