Diplomatie

Kreml nennt Reise eines Gesandten nach Washington möglich

02. April 2025 , 13:04 Uhr

Die Verhandlungen über eine Friedenslösung in der Ukraine gehen weiter. Nun könnte laut Moskau bald ein russischer Gesandter in Washington landen. Der Weg zum Frieden bleibt aber schwierig.

Der Kreml hat Medienberichte über ein geplantes Treffen des russischen Funktionärs Kirill Dmitrijew mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Washington bestätigt. «Ja, ich kann das bestätigen, eine solche Reise ist möglich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland führe den Dialog mit den USA über eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine auf unterschiedlichen Kanälen fort.

Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, dass Kreml-Berater Dmitrijew in dieser Woche zu Gesprächen nach Washington reisen wolle. Es wäre die erste Reise eines hochrangigen russischen Funktionärs in die USA seit Kriegsbeginn. Dmitrijew hatte Russland auch bei einer Verhandlungsrunde mit den USA in Saudi-Arabien vertreten. Der Chef des russischen Fonds für Direktinvestitionen steht derzeit noch auf Sanktionslisten des Weißen Hauses. Für eine Einreise in die USA müssten diese zumindest zeitweise außer Kraft gesetzt werden.

Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über mögliche Sanktionen gegen Russland, sollte Kremchef Wladimir Putin Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine verzögern, beantwortete Peskow mit neuerlichen Vorwürfen gegen Kiew. Putin stehe Friedensverhandlungen offen gegenüber, allein Kiew sei nicht bereit, diesen Weg zu gehen. Dies zeige sich daran, dass Russland das Moratorium auf Schläge gegen Energieanlagen des Gegners einhalte, während die Ukraine dies nicht tue.

Trump und Putin hatten bei einem Telefonat vor zwei Wochen eine Teilwaffenruhe vereinbart. Demnach sollten Energieanlagen von Angriffen verschont bleiben. Einen Tag später hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Gespräch mit Trump dem zugestimmt. Beide Seiten werfen sich jedoch regelmäßig gegenseitig den Bruch dieser Abmachung vor.

Quelle: dpa

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