Trauer und Entsetzen in Kroatien: Bei einem Angriff mit einem scharfen Gegenstand in einer Schule in Kroatiens Hauptstadt Zagreb ist ein siebenjähriges Mädchen getötet worden. Tatverdächtig ist laut Ermittlern ein 19-jähriger Psychiatrie-Patient. Die Erstklässlerin starb noch am Ort der Tat. Drei weitere Kinder wurden verletzt, ebenso eine 62-jährige Lehrerin, die sich Medienberichten zufolge dem mutmaßlichen Angreifer in den Weg stellen wollte. Sie erlitt schwere Stichwunden in der Brust und sei nach einer Notoperation stabil.
Der mutmaßliche Täter – ein früherer Schüler dieser Schule – wurde gefasst und in ein Krankenhaus gebracht, da er sich nach der Tat selbst verletzt hatte. Die Polizei ermittelt weiter zu Details des Tathergangs. Die Tatwaffe sei ein Messer gewesen, berichteten Medien. Unklar sei auch, ob sich die Bluttaten auf dem Flur der Schule oder in einem Klassenzimmer zugetragen hätten, sagte Kroatiens Innenminister Davor Bozinovic.
Der mutmaßliche Täter sei schon vorher als psychisch gestört registriert gewesen, berichtete der Innenminister weiter. Er habe sich nach der Tat selbst mit dem Messer verletzt. Die Polizisten hätten ihn blutüberströmt in der Toilette eines Gesundheitszentrums gestellt, das in der Nähe der Schule im Zagreber Stadtteil Precko liege. Dorthin sei er nach der Tat geflohen.
Die Mutter des Tatverdächtigen habe bestätigt, dass ihr Sohn psychisch krank, aggressiv und in stationärer psychiatrischer Behandlung gewesen sei, berichtete das kroatische Portal 24sata.hr. Sie habe die Ärzte vor der Tat «angefleht», ihren Sohn nicht aus dem Krankenhaus zu entlassen. Dies hätten die Ärzte abgelehnt und den Patienten der Familie zur Betreuung übergeben, die Angst vor ihm habe. Er sei am Morgen der Tat von seinem Vater in eine Tagesklinik gebracht worden und wohl von dort in die Schule gelaufen, wo er dann die Angriffe verübt habe, sagte seine Mutter den Angaben zufolge weiter.
Unterdessen rief der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomasevic Trauer in seiner Stadt aus. Unterhaltungsveranstaltungen sollen abgesagt, Fahnen auf halbmast gesetzt werden. Mehrere Politiker sagten aus Anlass der Tragödie in der Schule Wahlkampfveranstaltungen ab, die angesichts der am 29. Dezember bevorstehenden Präsidentenwahl geplant waren. Ministerpräsident Andrej Plenkovic kündigte einen landesweiten Trauertag an.
Quelle: dpa