Unfallserie in NRW

Lkw-Fahrer nach Chaosfahrt in Psychiatrie

02. Dezember 2024 , 12:12 Uhr

19 Verletzte und 50 demolierte, zum Teil völlig zerstörte Autos: Der Lastwagenfahrer, der auf Autobahnen in NRW eine Schneise der Verwüstung hinterließ, bleibt erst einmal in der Psychiatrie.

Nach der Chaosfahrt mit 19 Verletzten auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen bleibt der festgenommene Lastwagenfahrer bis auf Weiteres in einer Psychiatrie. Dies habe ein Haftrichter in Hagen entschieden, teilte ein Polizeisprecher in Düsseldorf mit. Ihm wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Mittlerweile sei das am schwersten verletzte Opfer außer Lebensgefahr.

Ein erster Atemtest hatte bei dem Fahrer Hinweise auf Alkoholkonsum ergeben. Die Alkoholisierung allein erkläre sein Verhalten aber nicht. Die Blutergebnisse des 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrers stehen weiterhin aus. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass sich bereits vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum sowie eine psychische Erkrankung des Mannes ergeben hätten. 

Schneise der Verwüstung

Polizisten hatten den Lkw-Fahrer am Samstag festgenommen. Er sei zwar vor Ort befragt worden, eine ordentliche Vernehmung müsse aber erst noch stattfinden. «Dazu müssen wir uns mit den Ärzten austauschen, denn sie soll ja auch verwertbar sein», sagte ein Polizeisprecher.

Zuvor hatte der Fahrer auf vielbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Der Lastwagen mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gemeldet, weil er in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 bei Neuss unterwegs war. Hinweise, dass der Mann es gezielt auf Pkw abgesehen hatte, gebe es nicht. «Er ist Schlangenlinien gefahren, auch durch eine Rettungsgasse und überall mal angeditscht», hieß es. 

Anhaltezeichen missachtet

Laut Polizei missachtete der Fahrer auch Anhaltezeichen der Polizei und fuhr weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit. Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam. Insgesamt legte der Fahrer mit dem Laster schätzungsweise 60 Kilometer zurück, nachdem er gemeldet worden war. Etwa 50 Autos wurden bei der Unfallserie beschädigt und zum Teil völlig zerstört.

Acht Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer verletzt, eine Person schwebte vorübergehend in Lebensgefahr. Leichte Verletzungen trugen elf Menschen davon. Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweilig stundenlang für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden. Gegen Sonntagmittag war die A1 wieder frei befahrbar. Die ebenfalls betroffene A46 war bereits in der Nacht zum Sonntag wieder freigegeben worden.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

07.12.2024 Auto klemmt zwischen Haus und Abhang Eine 31-Jährige rutscht mit ihrem Auto beim Wenden einen Abhang hinunter in ein Haus. Die Bergung des Wagens wird schwierig. 01.12.2024 Lkw-Horrorfahrt auf Autobahnen - Trümmer und viele Verletzte Es ist die Horrorvorstellung auf der Autobahn: Aus der Dunkelheit kommt ein Lastwagen und rammt alles zur Seite. In NRW gab es nun eine solche Chaosfahrt über Dutzende Kilometer - mit Folgen. 01.12.2024 Lkw-Fahrer nach Chaosfahrt vorerst in psychiatrischer Klinik Ein Lkw fährt in Schlangenlinien über die Autobahn und löst eine Unfallserie aus, die erst mit einer Kollision im Gegenverkehr endet. Nun gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Fahrers. 30.11.2024 20 Verletzte bei Lkw-Chaosfahrt auf Autobahnen in NRW Bei der Chaosfahrt eines Lastwagens über mehrere vielbefahrene Autobahnen in Nordrhein-Westfalen sind nach einem ersten Überblick der Polizei sechs Menschen schwer verletzt worden. Außerdem gab es 14 Leichtverletzte, wie eine Sprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte. Quelle: dpa