Vor dem Landgericht Bamberg läuft aktuell ein Mammutprozess. Es geht um 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger. Sie sollen zu einer niederländischen Bande gehören, die für über 30 Tatorte – auch im Raum Bamberg-Forchheim – verantwortlich sein soll. Mit 13 der Angeklagten ist jetzt ein Deal vereinbart, wonach sie einen Großteil der Vorwürfe einräumen und eine kürzere Haftstrafe zu erwarten haben.
Mit den Anwälten der einzelnen Angeklagten hatte die Staatsanwaltschaft im Vorfeld des Verhandlungstages offenbar Kontakt und die Verhandlungsmasse abgesprochen. Was wird von den Vorwürfen eingeräumt? Welche Beweise werden anerkannt? Verteidiger Patrick Schlack: „Vor diesem Hintergrund ist die Beweisaufnahme auch entsprechend abgekürzt. Man konnte den Prozess erheblich verschlanken.“ Kürzere Haftstrafen für die Geständnisse. Das ist der Deal.
Der Prozess läuft in der Bamberger John F. Kennedy Halle. Dort ist die Prozesssituation deutlich entspannter, als an den anderen Verhandlungstagen. Keine Überwachung der Angeklagten mehr an den Tischen in den Verhandlungspausen. Sie dürfen miteinander reden. Offenbar auch das ein Zugeständnis der Kammer. Das Gericht hat damit begonnen, die Ermittlungsergebnisse zu jedem einzelnen Angeklagten zu verlesen. Um die gewaltige Dimension einer Automatensprengung zu demonstrieren, ließ die Anklage Videos von Versuchssprengungen vorführen.
red