19 statt 7 Prozent Mehrwertsteuer müssen Restaurants und Cafés seit dem neuen Jahr wieder an das Finanzamt abführen. In den vergangenen Monaten hat es immer wieder Proteste aus der Gastronomie gegeben, ohne Erfolg. Joachim Kastner vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband rechnet deshalb mit Schließungen in der Gastro:
„Wir haben bereits im letzten Jahr etliche Betriebsaufgaben beobachtet. Als Grund wurde immer wieder die steigende Mehrwertsteuer, der Personalmangel und die hohen Energiekosten genannt. Wie sich nun die erfolgte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Unternehmenspleiten auswirken wird, werden wir erst im kommenden Frühjahr sehen. Laut Umfragen des DEHOGA rechnen wir mit fast 200 Betriebsschließungen allein nur in Oberfranken.“
Der DEHOGA hat vorgerechnet, dass Restaurants und Cafés ihre Preise für Gerichte um 15 Prozent anheben müssten, damit sie kostendeckend arbeiten können.
Neben der Mehrwertsteuer haben Gastronomie-Betriebe noch mit weiteren Erhöhungen zu kämpfen, sagt Kastner:
„Da ja nicht nur die Mehrwertsteuer steigt, sondern auch zum Beispiel der Mindestlohn und die Energiekosten muss jeder Unternehmer seine Preise anheben. Sonst wird er spätestens im nächsten Monat bzw. Quartal merken, dass die höhere Mehrwertsteuer seinen kompletten Gewinn auffrisst. Weil in der Gastronomie ohnehin mit sehr kleinen Gewinnmargen kalkuliert wird, kann es sehr schnell an die Substanz des Unternehmens gehen.“
red