Krieg in Nahost

Netanjahu spricht sich für Waffenruhe mit der Hisbollah aus

26. November 2024 , 19:34 Uhr

Nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe will Israel den Krieg mit der libanesischen Hisbollah beenden. Vor einer Billigung durch sein Kabinett verteidigt Netanjahu eine Waffenruhe.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ausgesprochen. Er werde seinem Kabinett einen entsprechenden Entwurf zur Billigung vorlegen, sagte Netanjahu in einer Ansprache. Gleichzeitig betonte der Regierungschef, man werde hart auf jeden möglichen Verstoß gegen eine Waffenruhe-Vereinbarung durch die Hisbollah reagieren. «Ein gutes Abkommen ist ein Abkommen, das man durchsetzt. Und wir werden es durchsetzen.»

Nach einem Jahr Krieg sei die Hisbollah sehr geschwächt, sagte Netanjahu zudem. «Es ist nicht dieselbe Hisbollah.» Die proiranische Schiitenmiliz sei «um Jahre zurückgeworfen». 

Netanjahu sagte, Israel habe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie die restliche Führung getötet und den größten Teil des Raketenarsenals zerstört, ebenso wie ein unterirdisches Tunnelnetzwerk im Süden des Libanons. Zu heftigen Luftangriffen vor einer erwarteten Waffenruhe sagte Netanjahu: «In Beirut bebt die Erde.»

Nach einer Waffenruhe werde man sich auf den Konflikt mit dem Iran konzentrieren können, sagte er. Außerdem könnten sich die israelischen Soldaten vom Kampf erholen und das israelische Waffenarsenal erneuert werden. Mit einem Ende des Kriegs mit der Hisbollah werde die islamistische Hamas im Gazastreifen isoliert zurückblieben. Dies könne den Weg zu einer Vereinbarung über die Freilassung von rund 100 Geiseln ebnen.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

27.11.2024 Hamas beharrt auf Bedingungen für Gaza-Waffenruhe Nach der Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah herrscht die Hoffnung, nun könnte auch der Gaza-Krieg enden. Doch die Fronten bleiben verhärtet. 24.11.2024 Tausende Israelis demonstrieren: «Bringt die Geiseln heim» Über ein Jahr nach Beginn des Krieges werden noch 100 Verschleppte im Gazastreifen vermutet. Kritiker werfen der Regierung vor, den Konflikt in die Länge zu ziehen. 23.11.2024 Wieder Proteste für Geisel-Abkommen in Israel Aus Sorge um das Schicksal der Geiseln im Gazastreifen ziehen in Tel Aviv und anderen Städten wieder viele Israelis auf die Straßen. Angehörige bangen um das Überleben der Entführten. 19.11.2024 G20 fordern von Israel mehr Hilfe - Plünderung in Gaza Im Gazastreifen werden oft Hilfslieferungen geplündert, bevor sie die Bedürftigen erreichen. Helfer warnen vor einem völligen Chaos. Derweil fordern die G20 mehr humanitäre Hilfe von Israel.