"Neustart" beim Naturpark Fichtelgebirge

21. Dezember 2023 , 15:58 Uhr

Der Naturpark Fichtelgebirge stellt sich neu auf. Nach einer Vereinssitzung gibt es ein strukturelles und finanzielles Update. Dem Verein des Naturparks Fichtelgebirge gehören alle Gemeinden im Gebiet aus den Landkreisen Bayreuth, Wunsiedel, Hof und Tirschenreuth an, sowie mehrere Vereine und Verbände. In einer Mitteilung ist von einem „Neustart“ die Rede.

Auch beim Naturpark Fichtelgebirge wird das Geld knapp. Die Rücklagen des Vereins haben sich in den vergangenen Jahren weitgehend aufgezehrt, heißt es. Das liegt vor allem an Personalkosten, zum einen höheren Tariflöhnen und zum anderen hat der Naturpark auch einfach mittlerweile mehr Personal, zum Beispiel drei Vollzeitstellen für Naturpark-Ranger. Was ist die Lösung? Höhere Mitgliedsbeiträge. Damit soll auch die Umstrukturierung der Aufgaben finanziert werden. Zum Beispiel soll die Bildungs- und Informationsarbeit deutlich wichtiger werden und mehr Platz einnehmen, beispielsweise mit Naturpark-Schulen, Naturpark-Kitas und den Junior-Rangern.

Der gesamte Bericht der letzten Mitgliederversammlung:

Seit mehr als 50 Jahren steht der Naturpark Fichtelgebirge als Markenzeichen für die Region. Getragen wird der Naturpark von einem Verein, dem alle Gemeinden im Gebiet des Naturparks sowie die vier Landkreise Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Bayreuth, Hof und Tirschenreuth angehören. Hinzu kommen Vereine und Verbände, die sich dem Naturschutz und dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Die vier Säulen Schutz, Erholung, Bildung und Entwicklung spiegeln die Neuausrichtung des Naturparks wider.

Die gewachsenen Aufgaben machten nun ein „UPDATE“ des Vereins in seinen Strukturen erforderlich. Auch die Finanzierung des Vereins über die Mitgliedsbeiträge musste von der Mitgliederversammlung angepasst werden. Die Rücklagen des Vereins hatten sich in den vergangenen Jahren weitgehend aufgezehrt. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass der vereinseigene Instandsetzungstrupp bei weitem nicht kostendeckend ausgelastet werden konnte und deshalb zum Ende des Jahres seine Arbeit einstellen muss. Tarifbedingte Kostensteigerungen im Personalbereich kamen hinzu. Zudem ist es durch staatliche Förderung möglich geworden, neue Personalstellen, insbesondere drei Vollzeitstellen für Naturpark-Ranger sowie eine halbe Stelle für eine Gebietsbetreuung einzurichten, für die der Verein allerdings einen Eigenanteil tragen muss. Die Vorsitzenden des Naturparks, Wunsiedels Landrat Peter Berek und sein Bayreuther Amtskollege Florian Wiedemann warben für eine zeitgemäße Finanzierung und entsprechende Anpassung der Mitgliedsbeiträge, um den Start für einen „neuen Naturpark“ zu ermöglichen. Die Mitgliederversammlung stimmte der Beitragsanpassung einstimmig zu.

Im Zuge der Umstrukturierung soll auch die wichtige Aufgabe der Bildungs- und Informationsarbeit im Naturpark mehr in die Fläche getragen werden, wobei die Naturpark-Infostellen weiterhin eine wesentliche Rolle spielen werden. Mit den Naturpark-Schulen, Naturpark-Kitas und den Junior-Rangern würden durch die Ranger ganz neue Zielgruppen betreut. Im Gegenzug werden die Gemeinden, in denen Naturpark-Infostellen betrieben werden, entlastet und die Kosten für deren Betreuung auf alle Mitglieder umgelegt und im neuen Beitrag eingepreist.

Die Geschäftsführung stellte heraus, dass der Naturpark für die Mitgliedsgemeinden ein wichtiges und nicht wegzudenkendes Förderinstrument sei, um im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege Maßnahmen umzusetzen, als auch in die naturverträgliche touristische Infrastruktur zu investieren. Insgesamt beliefen sich die geförderten Investitionen und Maßnahmen in den Jahren 2022 und 2023 auf rund eine halbe Million Euro, wobei regelmäßig 50 Prozent, für Naturschutzmaßnahmen sogar 90 Prozent über die Naturpark-Richtlinie bezuschusst werden konnten.

Ein dickes Lob der Vorsitzenden gab es für das Team der Geschäftsstelle des Naturparks, allen voran der seit Jahresanfang tätigen neuen Geschäftsführerin Dr. Michaela Marth-Busch. Sie habe zusammen mit Ronald Ledermüller und Verwaltungsmitarbeiterin Jasmin Stöhr-Ditz in Rekordzeit eine echte Mammutaufgabe bewältigt, um den Naturpark aus einer sehr angespannten Situation heraus komplett neu zu organisieren und zukunftsfähige Strukturen aufzubauen. Damit, so Vorsitzender Landrat Peter Berek, seien die Weichen gestellt, damit der Naturpark – aufbauend auf den Leistungen der vergangenen Jahrzehnte – auch in Zukunft ein wichtiges Instrument für den Erhalt der grandiosen Natur im Fichtelgebirge, einer lebenswerten Heimat und einer attraktiven Urlaubsregion bleibe.

bea

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