Prozesse

Urteil nach falschen Plagiatsvorwürfen verschoben

18. Februar 2025 , 11:03 Uhr

Ein Akademiker soll mit großem Aufwand ein wissenschaftliches Werk gefälscht haben, um einen Wissenschaftler zu diskreditieren. Nun sollte das Urteil fallen. Doch auch Richter sind nur Menschen.

In einem kuriosen Prozess um falsche Plagiatsvorwürfe gegen einen Rechtsmediziner in München lässt das Urteil weiter auf sich warten. Die Verhandlung wurde wegen Krankheit des Richters kurzfristig abgesagt. Das Plädoyer der Verteidigung mit dem anschließenden Urteil sei nun für den 26. Februar geplant, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts.

Ursprünglich hatte das Gericht das Urteil schon am 6. Februar sprechen wollen, was aber wegen eines noch offenen Befangenheitsantrages gegen den Richter zunächst nicht möglich war. Auch am jüngsten zurückliegenden Verhandlungstag stellten die Verteidiger des Angeklagten diverse Beweis- und Befangenheitsanträge, weshalb sich die Verhandlung immer wieder verzögerte.

Am Ende aber forderte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer zwei Jahre und zehn Monate Haft für den Angeklagten. Er soll versucht haben, den Leiter der Münchner Rechtsmedizin, Matthias Graw, mit einem aufwendig gefälschten Plagiat zu diskreditieren. Dafür soll der Akademiker im Ausland Fälscher angeheuert haben – damit Plagiatsjäger Graw «nachweisen» konnten, in seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Dem Angeklagten werden unter anderem Urkundenfälschung, Verleumdung und Betrug vorgeworfen. 

Die Verteidigung hat bislang noch nicht plädiert, legte aber in einigen ihrer zahlreichen Anträge die Vermutung nahe, dass es sich bei dem fraglichen Buch um den Nachdruck eines tatsächlich existierenden Buches handeln könnte.

Quelle: dpa

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