Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen bleibt in diesem Jahr voraussichtlich auf dem Niveau von 2023. So werden insgesamt rund 2.830 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen, wie aus Schätzungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Das sind im Schnitt acht Menschen pro Tag. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es insgesamt 2.839 Todesopfer.
Die Behörde berechnet die Daten auf Basis der bislang vorliegenden Daten für den Zeitraum von Januar bis September. Der bisherige Tiefststand wurde im Corona-Jahr 2021 erreicht. Damals wurden 2.562 Verkehrstote gezählt.
Und wie steht es um die Zahl der Verletzten? Laut den Schätzungen zeichnen sich dort auch keine allzu großen Veränderungen ab. Für dieses Jahr geht das Bundesamt von rund 370.000 Verletzten bei Verkehrsunfällen aus. Ein Jahr zuvor waren es 366.557.
Den Daten zufolge wird die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle voraussichtlich bei rund 2,5 Millionen liegen, was ebenfalls in etwa dem Vorjahresniveau entspricht (2023: 2,52 Millionen Unfälle). «Dies gilt sowohl für die Zahl der Sachschadensunfälle mit rund 2,2 Millionen als auch für Unfälle mit Personenschaden mit rund 290.000 Unfällen», erklärten die Statistiker.
Die Politik bekräftigt immer wieder, mehr für die Sicherheit im Straßenverkehr tun zu wollen. So hatte sich schon die vergangene Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Verkehrstoten um 40 Prozent zu reduzieren, zugleich soll es weniger Schwerverletzte bei Unfällen geben. Langfristig sollen vor dem Hintergrund der «Vision Zero» keine Menschen mehr im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden.
Die aktuellen Zahlen seien «keine gute Nachricht», weil die Kilometerzahlen gegenüber 2023 konstant geblieben sind und wir eigentlich eine Senkung der Verkehrstoten oder der Verletzten erwarten müssten, sagt Unfallforscher Siegfried Brockmann von der Björn Steiger Stiftung. «Wenn das nicht passiert, heißt das, dass unsere Anstrengungen da ins Leere laufen.»
Unter anderem müsse in der Stadtplanung mehr passieren, um etwa Fußgänger oder Fahrradfahrer besser zu schützen. Hier müsse man besonders die Seniorinnen und Senioren stärker in den Blick nehmen. Ihr Anteil ist unter den getöteten Fußgängern besonders hoch. Viele stürben beim Überqueren der Straße, deshalb brauche es mehr sogenannte Querungshilfen wie Ampeln, Zebrastreifen oder Mittelinseln.
Quelle: dpa