Filmwelt

Sie war Prinzessin Tausendschön: Christel Bodenstein ist tot

09. Dezember 2024 , 15:32 Uhr

Sie gilt als eine der schönsten Märchenprinzessinnen der DEFA in der DDR. Die Königstochter Tausendschön war im Jahr 1957 ihre erste Hauptrolle, da war sie 18. Nun ist Christel Bodenstein gestorben.

Bekannt wurde sie als ostdeutsche Märchenprinzessin: Die Schauspielerin Christel Bodenstein ist tot. Sie sei am 5. Dezember im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Pflegeheim gestorben, wie eine Sprecherin der DEFA-Stiftung sagte. «Es ging ihr schon länger nicht gut.» In letzter Zeit war es um sie ruhig geworden. Bodenstein, Jahrgang 1938 und gebürtige Münchnerin, ist vor allem durch den DEFA-Märchenfilm «Das singende klingende Bäumchen» bekannt. 

Darin spielte sich die gerade 18-Jährige 1957 als böse und trotzige Prinzessin Tausendschön mit Schmollmündchen in die Herzen der Zuschauer. Entdeckt wurde sie mit 17 Jahren von Regisseur Kurt Maetzig («Das Kaninchen bin ich»). Kurz darauf spielte sie in «Der Hauptmann von Köln» mit und danach schon eine Prinzessin – in der Märchenverfilmung «Das tapfere Schneiderlein». 

Noch während ihres Studiums an der Filmhochschule Babelsberg stand sie mehrfach für die DEFA vor der Kamera. 1963 dann bekam sie «ihre Traumrolle», wie sie selbst einmal bekannte, an der Seite von Manfred Krug, als FDJ-Sekretärin in «Beschreibung eines Sommers». 

«Der kleine Prinz» war ihr Lieblingsfilm

Die attraktive Brünette heiratete den Regisseur Konrad Wolf («Ich war neunzehn»), drehte aber nur einmal mit ihrem Mann: 1966 entstand «Der kleine Prinz» nach Antoine de Saint-Exupéry. Das Werk lief ein einziges Mal im DDR-Fernsehen, durfte danach nie wieder öffentlich gezeigt werden wegen ungeklärter Rechte. Dieser Film lag Bodenstein besonders am Herzen, berichtete die Sprecherin der DEFA-Stiftung. Als die Stiftung ihn vor einigen Jahren restaurierte, «war sie sehr glücklich». 

Bodenstein spielte am Maxim-Gorki-Theater und fürs Fernsehen, nach der Wende unter anderem an der Seite von Mario Adorf und Gudrun Landgrebe, war dann Regieassistentin am Berliner Friedrichstadtpalast und schrieb zum Ende ihrer Karriere noch eine Revue. Ihre letzte Filmrolle datiert von 2016 in der Neuverfilmung des Märchens, mit dem viele Fans sie verbinden – aber als Kräuterweib.

Quelle: dpa

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