Dunkle Rauchwolken an Heiligabend über der Münchner Innenstadt: Bei einem Brand in einem Senioren- und Pflegeheim sind insgesamt 15 Menschen leicht verletzt worden. Sie erlitten ersten Erkenntnissen zufolge Rauchgasvergiftungen, wie ein Sprecher der Berufsfeuerwehr sagte. Etwa 60 Menschen wurden demnach aus dem Gebäude gebracht.
Das Feuer griff auch auf Teile des Dachs und den Glockenturm des historischen Gebäudes über, aus dem zeitweise hohe Flammen und Rauchschwaden schlugen. Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand ein Sachschaden von mehr als einer Million Euro. Teile des Gebäudes seien nicht mehr bewohnbar, berichtete die Münchner Polizei. Was den Brand auslöste, war zunächst noch unklar.
Auch am ersten Weihnachtsfeiertag waren Feuerwehrleute und andere Helfer am Brandort unterwegs, um den Ort abzusichern. Mit einer Drehleiter untersuchten sie den stark beschädigten Turm, aus dem auch am Mittwochmorgen noch Rauch aufstieg. Die Brandermittler sollten, nachdem der Brand vollständig gelöscht ist, in das Gebäude gehen.
Die Feuerwehr war ihren Angaben zufolge mit 120 Kräften im Einsatz und löschte von mehreren Drehleitern aus. Dabei entfernten sie unter anderem die Blechfassade am Glockenturm. Die Polizei sperrte umliegende Straßen. Der Rettungsdienst war mit etwa 60 Kräften vor Ort.
Mehrere Senioren seien aus ihren Zimmern gerettet worden, hieß es weiter. Einige von ihnen seien im Gehen eingeschränkt gewesen und wurden getragen oder im Rollstuhl die Treppen hinuntergefahren. Sowohl die Feuerwehr als auch die Pfleger und Pflegerinnen halfen dabei.
Die Bewohner seien zum Teil in einen anderen, nicht betroffenen Bereich des Gebäudes gebracht beziehungsweise vorübergehend in einem nahe gelegenen Gebäude der Technischen Universität München betreut worden, teilte die Feuerwehr mit.
Anschließend seien sie bei Verwandten untergekommen oder in anderen Einrichtungen. Wie lange sie dort bleiben müssen, war vorerst ungewiss. In den betroffenen Gebäudeteil können sie vorerst nicht zurück, er ist unbewohnbar.
Bei Bränden in Pflegeheimen sind deutschlandweit dieses Jahr zwanzig Menschen gestorben, wie die Deutsche Stiftung Patientenschutz mitteilte. Auch die Anzahl der dabei Verletzten sei im Vergleich zum Vorjahr um fünfzig Prozent gestiegen. Die Stiftung fordert selbstständige Löschanlagen als Standard in Pflegeeinrichtungen. Die jeweiligen Länder sollen die Kosten dafür tragen.
Quelle: dpa