Nach dem Spiel und der hohen Niederlage in Peiting und die darauffolgende Unruhe im Fanlager der onesto Tigers erklären Kapitän und Trainer die Gegebenheiten innerhalb des Teams und wie damit umgegangen wird.
„Wir sind in keiner Krise, auch wenn wir zuletzt nicht die Leistung gezeigt haben, die wir in der Lage sind zu zeigen und sich Fans, das Umfeld und natürlich wir selbst uns wünschen,“ eröffnet Moritz Israel das Gespräch. Der Kapitän weiter: „Die Stimmung im Team ist gut. Es gibt wenig Reibungspunkte. Natürlich braucht es noch etwas, bis wir uns komplett gefunden haben aber das ist sicher normal, wenn man bedenkt, dass über 20 Spieler neu nach Bayreuth gekommen sind und der Verein von Grund auf neu aufgebaut werden musste. Und natürlich passieren Fehler, die einen richtig nerven. Wir treffen im Augenblick zu oft die falschen Entscheidungen auf dem Eis. Vielleicht muss jeder ein Stück weit noch mehr Verantwortung übernehmen. Der eine oder andere hat vielleicht auch Angst Fehler zu machen. Das müssen wir abstellen. Und der Wille Spiele zu gewinnen, der bei jedem von uns da ist, muss implementiert werden.“
„Das Team ist auf Grund der Umstände spät zusammengestellt worden und vielleicht fehlt uns an der einen oder anderen Stelle etwas Qualität aber wir werden sicher nicht aufgeben. Wir arbeiten hart und versuchen die Jungs besser zu machen. Dazu müssen wir zusammen halten fokussiert bleiben,“ ergänzt Coach Suarez.
Gerade das Spiel in Peiting vom vergangenen Sonntag hallt nach und hat viele Reaktionen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen ausgelöst. Ob und wie das Team damit umgeht, versucht Moritz Israel zu erklären: „Man liest natürlich aber wenn ich ehrlich bin, nicht mehr so sehr viel. Das macht auf Dauer den Kopf kaputt. Natürlich gibt es auch konstruktive Kritik aber das bleibt gefühlt eher die Ausnahme. Kritik ist auch völlig okay. Und klar dürfen die Fans sauer sein und auch ansprechen, wenn ein Spiel, wie in Peiting, von uns scheiße war. Schwierig wird es, wenn es beleidigend wird, destruktiv und Falschinformationen verbreitet werden. Damit schadet man im Endeffekt seinem Verein“.
„Natürlich bekommt man was mit aber ich selbst lese keine Social-Media-Posts. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit und versuche die Jungs besser zu machen, unabhängig davon ob jemand gut und schlecht über mich schreibt,“ klammert Suarez diesen Bereich für sich aus. Über die persönlichen verbalen Angriffe in der Eishalle in Peiting verliert der Bayreuther Coach nur wenige Worte: „Jeder muss wissen, wie er damit umgeht und wie er auf Leute zugeht. Ich kannte das bis dato nicht und es macht wenig Sinn darüber zu sprechen aber der Umgang dort war sicher nicht okay. Es ist eigentlich ganz einfach. Ich will immer das Beste für meinen Verein. Man kann uns unterstützen oder eben nicht“. „Das Spiel ist abgehakt. Wir haben dort eine Klatsche mitgenommen, die wir selbst verschuldet haben. Vier „Nachschusstore“ und weitere individuelle Fehler waren einfach zu viel. Da gewinnt
man kein Spiel. Wir haben das analysiert und werden versuchen solche Dinge abzustellen, auch wenn die nächsten Wochen auf Grund der Personallage nicht einfach werden – auch weil man wenig ausprobieren kann“ so der Kapitän der Tigers.
„Die Personalsituation ist natürlich Teil des Problems. Wir bekommen unsere Reihen nicht so aufs Eis, wie wir das gerne hätten. Es fehlen immer wieder wichtige Leute. Lucas als nominell dritter Verteidiger, Tim als zweiter Center oder Tatu als erster Konti fehlen einfach extrem. Auch Konstantin, der die Scheibe halten und führen kann, ist nicht leicht zu ersetzen“, so Suarez.
Kritik kam zuletzt auch auf, Suarez würde zu wenig coachen auf der Bank, seine ruhige und überlegte Art würde nicht weiterhelfen, kontert der Head-Coach folgendermaßen: „Ich weiß nicht, was manche Leute sehen wollen. Es brüllt fast kein Trainer auf der Bank herum. Ich fühle auch nicht, dass ich meine Jungs anschreien müsste. Vielleicht ist das in anderen Sportarten noch so aber es bringt meines Erachtens nichts. Ich versuche mich auf das Spiel zu konzentrieren und mache mir Gedanken über den nächsten Wechsel und solche Dinge. Die Kommunikation ist da aber eben nicht lautstark. Das kann in der Kabine ab und zu anders aussehen. Dort werden Fehler analysiert und angesprochen. Emotionen sind sicherlich angebracht aber im richtigen Moment. Es gibt unterschiedliche Zeiten für verschiedene Situationen, die man erkennen muss. Deshalb wird man von mir auch nicht erleben, dass ich mich mit Schiedsrichtern anlege. Das hat noch nie jemanden etwas gebracht und wird auch in Zukunft so sein“.
Die von einigen Fans geäußerte Kritik, man würde zu wenig trainieren, ist im Lager der Tigers nicht nachvollziehbar.“ Das Training läuft, wie bei fast jeder anderen Eishockeymannschaft! Egal ob Oberliga oder DEL“, gibt Suarez zu Protokoll.
Abschließend noch einmal der Kapitän der Tigers mit der Marschroute für die nächsten Spiele: „Wir müssen giftig spielen und dem Gegner auf die Nerven gehen. Dabei trotzdem Strafzeiten vermeiden. Auch ich als Kapitän. Wir haben zuletzt zu viele genommen. Gerade in der offensiven
Zone. Das müssen wir in Zukunft smarter lösen.“
Gelegenheit hierzu hat das Team am Freitag, wenn es nach Bietigheim geht, bevor am Sonntag die Passau Black Hawks in den Tigerkäfig kommen.
red