Ein wichtiger und möglicherweise sehr entscheidender Tag steht heute (28.2.) beim Prozess um den Tod eines Mädchens in einem Wunsiedler Kinderheim an. Ein Gutachter soll seine Einschätzung abgeben, wie glaubwürdig die Angaben eines zwölfjährigen Jungen sind, der das Mädchen getötet haben soll. Gestern haben Ermittler ausgesagt.
Wenn man den Ermittlern der Soko Park zuhört, merkt man schnell, dass Aussage gegen Aussage steht und sich die Angaben des 12-jährigen Jungen und des 26-jährigen Angeklagten in mehreren Punkten unterscheiden. Beispiel: Der 26-jährige Mann soll gesagt haben, dass der Junge ihn direkt als Müllmann erkannt habe. Der Junge will ihn überhaupt nicht erkannt haben.
Nächste Unterscheidung: Der Junge sagt, dass der 26-jährige Mann ihn in der Tatnacht aufgefordert hat, das Mädchen ins Zimmer zu holen. Der 26-jährige Mann sagt, dass das vom Jungen ausgegangen ist.
Und die am Ende entscheidende Abweichung: Der angeklagte 26-jährige, der das Mädchen vergewaltigt haben soll, will das Kinderheim direkt nach der Vergewaltigung verlassen haben. Der Junge hat behauptet, dass der Mann ihn aber noch bedroht und dazu gedrängt haben soll, das Mädchen zu töten. Erst während der Junge das Mädchen mit einem LED-Band erdrosselt hat, soll der Mann aus dem Zimmer gegangen sein.
red