US-Justizministerin verlangt

Todesstrafe im Fall des toten Versicherungschefs gefordert

01. April 2025 , 18:26 Uhr

Im Dezember wird der Chef eines milliardenschweren US-Krankenversicherers mitten in Manhattan erschossen. Trumps Justizministerin will, dass der mutmaßliche Täter die höchstmögliche Strafe bekommt.

US-Justizministerin Pam Bondi fordert bei einer Verurteilung die Todesstrafe für Luigi M., der wegen Mordes an einem Versicherungschef angeklagt worden ist. «Der Mord war ein Akt der politischen Gewalt», teilte Bondi mit. M. habe vorsätzlich gehandelt und die Tat geplant. 

«Da der Mord in der Öffentlichkeit und in der Nähe von Schaulustigen stattfand, bestand möglicherweise eine große Gefahr für den Tod weiterer Personen», so Bondi. Sie habe den zuständigen Staatsanwalt in dem Bundesverfahren gegen M. angewiesen, die Todesstrafe zu fordern. 

Tagelange Fahndung nach dem Schützen

M. soll den Chef des milliardenschweren US-Krankenversicherers United Healthcare, Brian Thompson, gezielt auf einer Straße in Manhattan erschossen haben. Versicherungschef Thompson war am Morgen des 4. Dezember nahe dem Times Square aus nächster Nähe niedergeschossen worden und in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat sowie die öffentliche Fahndung machten weltweit Schlagzeilen.

Der Schütze floh zunächst auf einem Fahrrad und verschwand dann. Fünf Tage später wurde er in einem Fast-Food-Lokal in der Stadt Altoona im US-Bundesstaat Pennsylvania erkannt und verhaftet. Der 26-jährige M. war dann für seinen Prozess unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen von Pennsylvania nach New York geflogen worden. Nach der Tat hatte es in den USA ungewöhnlich viel Sympathiebekundungen für den mutmaßlichen Schützen gegeben. Millionen US-Amerikaner verzweifeln an dem teuren Gesundheitssystem ihres Landes. 

Trump ist Befürworter der Todesstrafe

US-Präsident Donald Trump strebt eine verstärkte Anwendung der Todesstrafe bei Bundesverfahren an. Sie ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht mehr überall vollstreckt. Unter Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt. 

Auch zu Beginn von Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) wurden auf Bundesebene keine Hinrichtungen durchgeführt. Seit 2003 herrschte de facto eine Pause. Kurz vor Ende seiner Amtszeit ließ der Republikaner die Vollstreckungen aber wieder aufnehmen und setzte innerhalb weniger Monate 13 Hinrichtungen durch – mehr als jeder US-Präsident seit Jahrzehnten.

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt nach wie vor die Todesstrafe. Zweifel aufgrund von Justizirrtümern, Diskriminierung und ungleicher Rechtsvertretung lassen die Zustimmung jedoch kontinuierlich schwinden.

Quelle: dpa

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