Ukraine-Krieg

Zeitung: Erste Ideen für Ukraine-Politik in Trumps Umfeld

07. November 2024 , 15:03 Uhr

Donald Trump kündigte an, den Ukraine-Krieg schnell zu beenden. Wie er das erreichen will, ist unklar. Bei aktuellen Gedankenspielen könnte der Frontverlauf eingefroren werden.

Im Umfeld des designierten US-Präsidenten Donald Trump sind laut einem Zeitungsbericht verschiedene Ideen für den Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Umlauf. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den seit Februar 2022 andauernden Krieg rasch zu beenden. Er ließ aber stets offen, wie er das machen will.

Das «Wall Street Journal» berichtete nun, eine der Ideen sei, dass die Ukraine versprechen solle, mindestens 20 Jahre lang nicht der Nato beizutreten. Im Gegenzug würden die USA das Land weiterhin mit Waffen versorgen. 

Zu dem Plan gehöre auch eine entmilitarisierte Zone entlang des Frontverlaufs, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Wer dort zur Überwachung stationiert werden solle, sei noch unklar – US-Truppen würden dafür aber nicht zur Verfügung stehen. Es müssten europäische Truppen sein, stellte demnach ein Mitglied des Trump-Teams fest. Welche Pläne Trump letztlich verfolgen wird, ist dabei aber noch völlig unklar. 

Bidens Mantra: Unterstützung der Ukraine so lange wie nötig

Russland hält aktuell etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Der scheidende Präsident Joe Biden hatte der Ukraine so viel und so lange Unterstützung zugesagt, bis das Land die russische Aggression abwehren kann. Die USA sind bislang der wichtigste Unterstützter und Waffenlieferant Kiews.

Der Frontverlauf ist relativ festgefahren, russische Truppen halten die von ihnen eroberten Gebiete. Bidens Demokraten befürchten, dass Trump die Ukraine zu weitreichenden Zugeständnissen zwingen könnte, um den Krieg wie angekündigt zu beenden. 

Dem «Wall Street Journal» zufolge liegt Trump auch ein Vorschlag vor, die Ukraine an den Verhandlungstisch zu zwingen, indem die USA Waffenlieferungen zurückhalten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Trump als einer der Ersten zum Wahlsieg – und lobte dabei auch eine US-Außenpolitik unter der Devise «Frieden durch Stärke». Er hatte den Kandidaten Trump im September in New York getroffen.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

10.11.2024 Bericht: Trump sprach am Donnerstag mit Putin Seit Tagen wird mit Spannung erwartet, ob Donald Trump als designierter US-Präsident mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Doch einem Bericht zufolge sprachen die beiden schon. 11.11.2024 Kreml: Putin offen für Gespräche mit Scholz und Trump Kanzler Scholz und der gewählte US-Präsident Trump haben angekündigt, mit dem Kremlchef telefonieren zu wollen. Als Erster zum Hörer greifen will Putin aber nicht, um über die Ukraine zu reden. 07.11.2024 Kreml offen für Telefonat Putins mit Trump Zwischen US-Präsident Biden und Kremlchef Putin herrscht Funkstille wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aber falls der designierte neue Präsident Trump anriefe, nähme Moskau den Hörer ab. 07.11.2024 Kiew bangt nach Trump-Sieg um weitere Unterstützung der USA Russland sieht Donald Trump nach seinem Wahlsieg in der Pflicht, das Versprechen eines schnellen Friedens einzulösen. Die Ukraine befürchtet, dass die USA unter ihm ihre Verteidigungshilfe einstellen.