Trickbetrug am Telefon. Ein dauerhaft brisantes Thema in unserer Region. In den vergangenen Jahren haben Telefonbetrüger sehr viel Schaden in Bayreuth Stadt und Land und auch in ganz Oberfranken angerichtet. Die Polizei startet jetzt am Montag (4.3.) eine spezielle Aktionswoche zu dem Thema. Die bayerische und die sächsische Polizei wollen in dieser Woche gemeinsam ordentlich Gas bei der Aufklärung und Prävention geben, damit solche Fälle endlich vermieden werden. Auch die oberfränkische Polizei betreibt verstärkt Aufklärungsarbeit und beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen gegen die Telefonbetrugsmaschen, wie Falscher Polizeibeamter, Enkeltrick, Schockanruf oder Gewinnversprechen.
Die Mitteilung der Polizei:
Bei ihren Anrufen nutzen die Täter die Überraschung der Opfer aus, setzen sie unter Zeit- und Entscheidungsdruck und versuchen sie zu isolieren („reden Sie mit niemanden darüber…“). Mögliche Helfer werden dabei diskreditiert („den Bankangestellten können Sie nicht trauen, die stecken mit den Verbrechern unter einer Decke …“). Den potentiellen Opfern wird so die Möglichkeit genommen, in Ruhe über den Sachverhalt nachzudenken und vielleicht mit einer anderen Person darüber sprechen zu können.
Niemand ist davor sicher, Opfer von Betrügern zu werden, aber gerade ältere Menschen sind erheblich mehr gefährdet. Die Auffassungsgabe und psychosozialen Kompetenzen nehmen insgesamt gesehen mit fortschreitendem Lebensalter ab. Dies gilt insbesondere für die sogenannte vierte Lebensphase, in der die körperlichen Einschränkungen zusammen mit einer oftmals zu beobachtenden sozialen Vereinsamung zunehmen.
Die Bayerische Polizei hat in den letzten Jahren regelmäßig und auf vielfältige Weise vor den Gefahren des Telefonbetrugs gewarnt und über das richtige Verhalten aufgeklärt. Kommende Woche findet überdies gemeinsam mit der sächsischen Polizei eine Aktionswoche zur Prävention des Telefonbetrugs statt, in der die Bevölkerung erneut sensibilisiert und gezielt auf die u. a. „Kernbotschaften“ zur Vermeidung der Opferwerdung hingewiesen wird.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden die gesamte Woche über auf allen verfügbaren Plattformen Social Media-Beiträge zu den verschiedenen Telefonbetrugsmaschen geschaltet. Daneben finden in Bayern diverse regionale Veranstaltungen (z. B. im Rahmen des Projekts „Coffee with a Cop“) statt, bei denen die örtliche Polizei den Bürgerinnen und Bürgern direkt für alle Fragen rund um das Thema Sicherheit zur Verfügung steht und dabei auch über die verschiedenen Telefonbetrugsmaschen aufklärt.
Für eine effektive Prävention ist es wichtig, dass möglichst nicht nur die potentiellen Opfer selbst, sondern auch deren gesamtes soziales Netzwerk informiert und mit Handlungskompetenz versehen werden: Familienangehörige und besonders Kinder bzw. Enkelkinder von Seniorinnen und Senioren, Nachbarschaften, Pflegedienste und andere Kontakte, wie zum Beispiel Ärzte oder Apotheker. Denn nur gemeinsam kann es gelingen, dass die Betrüger keinen Erfolg mehr mit ihren kriminellen Machenschaften haben.
Dazu Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Menschen durch Schüren von Ängsten oder Ältere gezielt übers Ohr zu hauen, gehört zu den schäbigsten Straftaten. Nicht selten verlieren die gutgläubigen Opfer große Teile ihrer Ersparnisse. Erste Auswertungen für 2023 zeigen für Bayern in diesen Deliktsfeldern weiter steigende Fallzahlen. Die Schadenssumme lag im vergangenen Jahr bei rund 24 Millionen Euro. Bundesweit dürfte der Trend vergleichbar sein. Mit unserer gemeinsamen Präventionskampagne wollen wir potentielle Opfer wachrütteln. Mein Appell: Nehmen Sie unsere Tipps ernst und sensibilisieren Sie auch Ihre älteren Mitmenschen. Ganz wichtig: Verständigen Sie umgehend die Polizei. Nur dann besteht die Chance, die Täter und Hintermänner aus dem Verkehr zu ziehen.“
„Kernbotschaften“ Ihrer Polizei:
Wir bitten grundsätzlich um Vorsicht – ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! Ganz egal, welche Geschichte am Telefon erzählt wird, jeder sollte sich folgende Tipps zu Herzen nehmen:
Grundsätzlich gilt: Verständigen Sie bei verdächtigen Feststellungen oder Kontaktaufnahmen umgehend die Polizei über den Notruf 110.
Viele wertvolle Informationen und Präventionstipps finden Sie im Internet auf folgenden Seiten: www.polizei-beratung.de und www.polizei.bayern.de.
red