Zug evakuiert wegen falsch übersetzter Bombendrohung. Bundespolizei und Sicherheitskräfte haben am Abend (13.5.) einen Zug in Oberkotzau geräumt. Das hatte Auswirkungen bis nach Bayreuth. Ein Mann soll einer Frau ein Handy vors Gesicht gehalten haben. Auf dem Bildschirm stand, ihrer Google-Übersetzer-Übersetzung nach in arabischer Schrift „Dieser Zug wird bald explodieren“. Die Polizei hat den Zug mit einem Sprengstoff-Suchhund durchsucht. Eine Bombe haben die Einsatzkräfte aber nicht gefunden. Den Mann haben sie festgenommen.
Wie sich jetzt herausstellt, hat der Google-Übersetzer aber offenbar einfach versagt. Wie Reinhard Maschewski von der Selber Bundespolizei berichtet, war der Mann aus dem Irak beruflich von München Richtung Sachsen unterwegs. Weil er nicht so gut Deutsch kann, hat er den Google-Übersetzer bemüht, wie er öfter macht. Damit wollte er fragen, ob er den Zugteil wechseln muss, weil der Zug üblicherweise geteilt wird. Der Übersetzer hat aus der Zugteilung aber eine Zug-Explosion gemacht. Die angesprochene Frau hat Angst bekommen und sich auf die Toilette verzogen, wo sie die Polizei rufen konnte. Die nimmt Bombendrohungen immer ernst und hat den Zug erstmal geräumt. Das zugegebenermaßen sehr große Missverständnis hat sich nach Gesprächen mit dem Mann aufklären können. Der muss trotz der enormen Auswirkungen auf den Bahnverkehr aber nicht mit Konsequenzen rechnen.
Ab 18:30 ist der Bahnhof Oberkotzau gesperrt worden, für zwei Stunden. Dadurch sind Züge auf der Strecke von und nach Bayreuth in Marktredwitz bzw. Hof stehen geblieben.
red