Jahrzehnte lang hatte Wunsiedel ein immer wiederkehrendes Problem mit Nazi-Aufmärschen. Inzwischen meiden rechtsextreme Organisationen die Stadt. Das Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“ will heute (16.11.) trotzdem ein Fest für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde veranstalten, wie früher zu den Aufmärschen. Und das hat einen besonderen Hintergrund.
Anlass ist eine Aufsehen erregende Aktion vor genau zehn Jahren. Damals hatten sich wieder einmal Neonazis zu einem Aufmarsch in Wunsiedel getroffen. Die Aktivisten von „Wunsiedel ist bunt“ haben den Umzug der Rechtsextremen durch die Stadt kurzerhand zu einem Spendenlauf umgemodelt. Für jeden gelaufenen Meter der Neonazis gingen damals Spenden an das Aussteigerprogramm „Exit-Deutschland“ – eine Initiative, die Leuten hilft, die aus der rechten Szene rauswollen. Die Aktion ist damals um die Welt gegangen. An sie wollen die Wunsiedler jetzt mit einem neuen Spendenlauf erinnern.
mso