Bindlacher Mordprozess: Aussage von Mutter und Stiefvater des Angeklagten erwartet

Zweiter Verhandlungstag im Mordprozess von Bindlach. Eine 19-Jähriger soll im Mai seine ein Jahr jüngere Ex-Freundin mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet haben. Er will am Tattag auch Suizid-Gedanken gehabt haben.
Der zweite Verhandlungstag beginnt zunächst mit einem Dämpfer. Leon D. ist zwar anwesend, möchte aber keine Angaben machen, weil der Sachverständige nicht da ist. Die Richterin Andrea Deyerling beginnt trotzdem die Beweisaufnahme. Es geht um den Tatabend, um den Notruf, den Leon D. abgesetzt hat. „Ich bin ein schlechter Mensch, ich habe einen Mord begangen, ich will sterben,“ sagt er. Das Telefonat geht quälend lang und endet damit, dass die Polizei irgendwann durch die Tür bricht und Leon festnimmt.
Danach eine Rekonstruktion des Einsatzes aus den verschiedenen Perspektiven der anwesenden Polizisten. Eines vereint dabei alle. Sie nehmen Leon D. als sehr gefasst, als überraschend ruhig, ungewöhnlich stoisch war. Er war auch bereit, alle Anweisungen der Polizisten zu befolgen und wirkte teilweise sogar eher interessiert und übermäßig klar. Auf gar keinen Fall in Tränen aufgelöst.
Ein weiterer Aufreger, der noch relevant werden könnte: im Telefonat mit dem Polizisten, erwähnt Leon D. mehrfach. Dass es ihm wichtig ist, zu erwähnen, dass seine Geschwister nicht bei seinen Eltern bleiben sollen. Spannend wird, wie das Einfluss auf die Aussage der Eltern nimmt. Sowohl seine Mutter als auch sein Stiefvater werden im Laufe des Tages noch vor Gericht aussagen.
jt